Die ehemalige Historische Gesellschaft Liegnitz (HGL)
In Anknüpfung an den 1904 in Liegnitz gegründeten „Geschichts- und Altertumsverein“ konstituierte sich im Mai 1970 in Wuppertal unter dem Vorsitz von Dr. Werner Elsner, dem letzten deutschen Oberbürgermeister von Liegnitz die „Historische Gesellschaft Liegnitz“
e. V. (HGL). Sie setzte sich zur Aufgabe, die Geschichte der Stadt und des Herzogtums Liegnitz und seines niederschlesischen Umlandes durch wissenschaftliche Bearbeitung zu erschließen und so deren kulturhistorische Bedeutung zu pflegen. Zum ersten Vorsitzenden wurde der frühere Liegnitzer Bürgermeister Hans Horstmann gewählt. Im Jahre 1972 folgte ihm Prof. Dr. med. Otto-Hermann Paetzold, der diese Aufgabe mit großem, persönlichen Einsatz bis zu seinem frühen Tod am 21.04.1989 ausübte. Zu seinem Nachfolger wurde Sigismund Freiherr von Zedlitz gewählt, der dieses Amt bis zum Ende des Bestehens 2018 ausgeübt hatte.
Viele Jahre hindurch führte der Verein Vortragsveranstaltungen am Rande des Deutschlandtreffens der Schlesier in Hannover und Nürnberg durch. Die steigenden Saalmieten erzwangen eine Beendigung dieser Vorträge. Daneben wurde eine Reihe weiterer Vorträge mit und ohne Dias über historische Themen in Deutschland und Polen veranstaltet. Mehrere Projekte ergaben sich in der Zusammenarbeit mit der Bundesgruppe Liegnitz e. V. und der Liegnitzer Sammlung Wuppertal (LSW), die in Deutschland und Polen durchgeführt wurden. Im Jahr 1975 konnte mit Hilfe der Polnischen Handelsmission in Köln eine einwöchige Studienreise nach Niederschlesien unter den Thema „Denkmalpflege“ angeboten werden, zu der sich ca. 90 Mitglieder der Gesellschaft meldeten. Die Reise wurde mit 2 Bussen durchgeführt. Sie wurde in jeder Hinsicht ein großer Erfolg und kann als „atmosphärischer Durchbruch“bezeichnet werden. Besonders hervorzuheben ist die Restaurierung des barocken Neptunbrunnens „Gabeljürge“ in der Liegnitzer Altstadt in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Liegnitz / Legnica im Jahre 1993, die je zur Hälfte durch Spenden von Mitgliedern der HGL und der Bundesrepublik Deutschland finanziert wurde. Dieses Projekt hat wesentlich zur Auflockerung der Beziehungen zur nunmehr demokratischen Stadtverwaltung Liegnitz / Legnica und zur Vorbereitung der Städtepartnerschaft beigetragen.
Zur Erfüllung des Zwecks gab die Gesellschaft jährlich einen Band in der Reihe „Beiträge zur Liegnitzer Geschichte“ heraus, der den Mitgliedern als Jahresausgabe überreicht wurde, einer Reihe von Bibliotheken und anderen wissenschaftlichen Institutionen zugestellt sowie im freien Handel vertrieben wurde.
Als erster Band konnte bereits 1971 die „Liegnitzer Stadtgeschichte von 1242 bis 1912 von Dr. Werner Elsner herausgebracht werden.Es folgten Jahr für Jahr weitere Veröffentlichungen die in der nachstehenden Tabelle im Einzelnen genannt sind. Der letzte Band mit der Nummer 45 ist ein Nachdruck der Liegnitzer Stadtgeschichte des Bandes Nr-. 7